Minoxidil vs. Finasterid: Welches Mittel ist besser?

Minoxidil vs. Finasterid: Welches Mittel ist besser?

  • Minoxidil: Fördert die Durchblutung der Kopfhaut, geeignet für Männer und Frauen, rezeptfrei erhältlich. Erfolgsrate: ca. 52 %.
  • Finasterid: Hemmt das Hormon DHT, nur für Männer zugelassen, rezeptpflichtig. Erfolgsrate: ca. 80 %.

Schneller Vergleich

Kriterium Minoxidil Finasterid
Wirkung Fördert Durchblutung Hemmt DHT
Erfolgsrate 52 % 80 %
Anwendung Topisch (Lösung/Schaum) Oral (Tabletten)
Geeignet für Männer & Frauen Nur Männer
Nebenwirkungen Hautreizungen, Juckreiz Hormonelle Nebenwirkungen
Kosten (pro Monat) 10–15 € 50–75 €

Was ist besser für Sie?

  • Minoxidil: Ideal, wenn Sie eine rezeptfreie Lösung suchen oder als Frau Haarausfall behandeln möchten.
  • Finasterid: Wirksamer bei erblich bedingtem Haarausfall, aber nur für Männer geeignet.

Tipp: Eine Kombination beider Mittel kann die besten Ergebnisse liefern. Lassen Sie sich jedoch vor der Behandlung ärztlich beraten.

Finasterid vs Minoxidil: Die 2 BEKANNTESTEN Haarausfall ...

Minoxidil: Wirkung und Anwendung

Ursprünglich wurde Minoxidil als Medikament gegen Bluthochdruck entwickelt. Sein Effekt auf das Haarwachstum wurde dabei zufällig entdeckt. Heute ist es ein gängiges Mittel zur Behandlung von Haarausfall, das vor allem äußerlich angewendet wird.

Minoxidil entfaltet seine Wirkung auf zwei zentrale Arten:

  • Förderung der Durchblutung: Als Vasodilatator erweitert Minoxidil die Blutgefäße und verbessert so die Durchblutung der Kopfhaut. Dadurch werden die Haarfollikel besser mit Nährstoffen versorgt.
  • Stimulation der Zellen: Der aktive Metabolit, Minoxidil-Sulfat, regt die DNA-Synthese an und unterstützt die Zellvermehrung. Beispielsweise erhöht sich die VEGF-mRNA-Expression um das Sechsfache, was das Haarwachstum weiter unterstützt.

Formen und Anwendung

Je nach Präferenz und Hautverträglichkeit stehen verschiedene Varianten zur Verfügung:

Form Anwendung Besonderheiten
Lösung - Mit Pipette direkt auf die betroffenen Stellen auftragen
- 1 ml pro Anwendung gleichmäßig verteilen
- Präzise Dosierung möglich
- Kann gelegentlich Hautreizungen verursachen
Schaum - Halbe Verschlusskappe auf den Finger geben
- Sanft in die Kopfhaut einmassieren
- Einfache Anwendung
- Schnelles Trocknen
- Geringeres Risiko von Reizungen

"Minoxidil wird zur Stimulation des Haarwachstums bei erwachsenen Männern und Frauen mit bestimmten Arten von Haarausfall eingesetzt. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt." – Mayo Clinic

Dosierung und Dauer der Anwendung

Die Behandlung mit Minoxidil erfordert Geduld und konsequente Nutzung. Der Prozess lässt sich in drei Phasen unterteilen:

  • Initialphase (1–2 Wochen): Es kann zu einem verstärkten Haarausfall kommen, da alte Haare ausfallen, um Platz für neues Wachstum zu schaffen.
  • Erste Ergebnisse (3–4 Monate): Die Haardichte verbessert sich sichtbar, und feine neue Haare entstehen, insbesondere am Haaransatz und den Schläfen. Rund 50 % der maximalen Wirkung sind erreicht.
  • Maximale Wirkung (6–12 Monate): Spürbare Verdichtung des Haupthaars. Optimale Ergebnisse werden nach etwa einem Jahr regelmäßiger Anwendung erzielt. Für dauerhafte Resultate ist eine kontinuierliche Nutzung notwendig.

Nur etwa 1,4 % des Minoxidils werden über eine gesunde Kopfhaut aufgenommen. Wird die Behandlung beendet, setzt der Haarausfall innerhalb von 12 bis 24 Wochen wieder ein. Daher ist eine langfristige Anwendung entscheidend für den Erfolg.

Finasterid: Wirkung und Anwendung

Finasterid wird zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall eingesetzt. Es wirkt, indem es das Enzym 5-alpha-Reduktase blockiert, das Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt.

Wirkmechanismen

  • Reduziert die DHT-Konzentration im Blut um bis zu 70 %
  • Senkt den DHT-Spiegel in der Kopfhaut um bis zu 60 %
  • Verlangsamt und kann den erblich bedingten Haarausfall teilweise rückgängig machen

Formen und Anwendung

Darreichungsform Anwendung Besonderheiten
Tabletten Täglich 1 mg oral Standardform, klinisch bewährt
Topische Lösung 0,25 % Lösung auf Kopfhaut Noch nicht zugelassen, derzeit in Erprobung

Die Tabletten sollten täglich zur gleichen Zeit mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Besonders gute Ergebnisse zeigt die Behandlung im Scheitelbereich, während die Wirkung im Stirnbereich etwas geringer ausfällt.

Dosierung und zeitlicher Verlauf

Studien belegen die Wirksamkeit von Finasterid:

1. Erste drei Monate
Nach 3–4 Monaten regelmäßiger Einnahme zeigen sich erste sichtbare Ergebnisse.

2. Nach einem Jahr

"Finasterid scheint ein sicheres und wirksames Arzneimittel zur Verringerung des erblich bedingten Haarausfalls nach dem Muster der männlichen Glatze zu sein." – Hairgivers

Die Wirkung hält nur während der Einnahme an. Nach dem Absetzen kehrt der Haarausfall innerhalb von 12 Monaten auf das ursprüngliche Niveau zurück. Die empfohlene Dosierung von 1 mg täglich erreicht eine DHT-Hemmung von 68,7 %. Eine Erhöhung auf 5 mg steigert die Hemmung nur geringfügig auf 69,2 %.

sbb-itb-804c24e

Vergleich der Behandlungsergebnisse

Eine Netzwerk-Metaanalyse von 23 Studien zeigt deutliche Unterschiede in der Wirksamkeit der untersuchten Mittel. Im Folgenden werden die wichtigsten Forschungsergebnisse, eine Übersichtstabelle sowie Vor- und Nachteile der beiden Optionen zusammengefasst.

Forschungsergebnisse

Studien weisen darauf hin, dass Finasterid bei der Behandlung der androgenetischen Alopezie wirksamer ist als Minoxidil. Eine tägliche Einnahme von 1 mg oralem Finasterid führt zu einer klinischen Erfolgsrate von 80 %, während topisches Minoxidil (5 %) eine Erfolgsrate von 52 % erreicht.

Nach 48 Wochen zeigte Finasterid eine deutlich höhere Zunahme der Gesamthaarzahl im Vergleich zu Minoxidil. Die wichtigsten Ergebnisse sind unten zusammengefasst.

Übersichtstabelle der Ergebnisse

Kriterium Finasterid Minoxidil
Klinische Erfolgsrate 80 % (1 mg oral) 52 % (5 % topisch)
Wirkungsdauer Regelmäßige Anwendung nötig Regelmäßige Anwendung nötig
Haarwachstum nach 48 Wochen +20,7 Haare/cm² (5 mg) Geringerer Zuwachs

Vor- und Nachteile

Vorteile von Finasterid:

  • Höhere Erfolgsrate
  • Bequeme orale Einnahme
  • Gut erforschte Wirksamkeit

Nachteile von Finasterid:

  • Nur für Männer zugelassen
  • Hormonelle Nebenwirkungen möglich
  • Wirkung endet nach Absetzen

Vorteile von Minoxidil:

  • Für Männer und Frauen geeignet
  • Wirksam bei verschiedenen Haarausfalltypen
  • Weniger systemische Nebenwirkungen

Nachteile von Minoxidil:

  • Niedrigere Erfolgsrate
  • Zweimal tägliche Anwendung erforderlich
  • Zu Beginn verstärkter Haarausfall möglich

Sicherheit und Nebenwirkungen

Minoxidil und Finasterid haben unterschiedliche Sicherheitsprofile, und die Häufigkeit der Nebenwirkungen variiert. Eine klare Übersicht der potenziellen Risiken hilft, die richtige Wahl für den individuellen Bedarf zu treffen.

Nebenwirkungen von Minoxidil

Minoxidil, ein Wirkstoff zur Erweiterung der Blutgefäße, kann folgende Nebenwirkungen verursachen:

  • Kopfschmerzen (bei etwa 3,8 % der Anwender)
  • Juckreiz auf der Kopfhaut
  • Hautreizungen an der Anwendungsstelle
  • Trockene Kopfhaut

Besondere Vorsicht ist geboten bei:

  • Pulmonaler Hypertonie aufgrund von Mitralstenose
  • Phäochromozytom
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Überempfindlichkeit gegenüber Minoxidil

Nebenwirkungen von Finasterid

Die Nebenwirkungen von Finasterid sind meist hormonell bedingt. Studien zeigen:

  • Sexuelle Funktionsstörungen bei etwa 2,5 % der Patienten
  • Libidoverlust in rund 1,3 % der Fälle
  • Lokale Nebenwirkungen bei oraler Einnahme selten (ca. 0,8 %), bei topischer Anwendung jedoch häufiger (ca. 5,0 %)

Sicherheitsvergleich

Aspekt Minoxidil Finasterid
Häufigste Nebenwirkungen Kopfschmerzen, Hautreizungen Sexuelle Funktionsstörungen
Lokale Nebenwirkungen ca. 5,0 % ca. 0,8 %
Systemische Wirkung Gering Moderat
Besondere Warnhinweise Toxisch für Katzen Depressive Verstimmungen
Anwendungseinschränkungen Auch für Frauen geeignet Nur für Männer zugelassen

Wichtiger Hinweis: Sollten schwere Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen auftreten, ist die Behandlung sofort zu stoppen und ein Arzt zu konsultieren. Bei Finasterid sollte besonders auf Stimmungsschwankungen geachtet werden, da diese einen sofortigen Abbruch der Behandlung erfordern können.

Die richtige Behandlungswahl treffen

Auf Grundlage der Wirkmechanismen, Ergebnisse und möglichen Nebenwirkungen können Sie die passende Behandlung auswählen.

Entscheidungsfaktoren

Die Wahl der richtigen Therapie hängt von individuellen Faktoren ab. Alter und Geschlecht sind dabei entscheidend: Finasterid ist ausschließlich für erwachsene Männer zugelassen, während Minoxidil von Männern und Frauen verwendet werden kann.

Hier ein Überblick über die wichtigsten Unterschiede:

Faktor Minoxidil Finasterid
Geeignet für Männer und Frauen Nur erwachsene Männer
Anwendungsform Topisch (Lösung/Schaum) Oral oder topisch
Behandlungsdauer Regelmäßige Anwendung Dauertherapie
Wirkungseintritt Nach 3–6 Monaten Nach 3–6 Monaten

Wichtig: Klären Sie die Ursache des Haarausfalls, bevor Sie mit einer Behandlung beginnen. Weder Minoxidil noch Finasterid helfen bei Haarausfall, der durch Stress, Schilddrüsenprobleme, Chemotherapie, postpartalen Haarausfall oder als Nebenwirkung anderer Medikamente ausgelöst wird.

Kombinierte Behandlungsmöglichkeiten

Die Kombination von Minoxidil und Finasterid kann bessere Ergebnisse liefern als die alleinige Anwendung eines der beiden Wirkstoffe. Eine Studie zeigte, dass die kombinierte Anwendung zu einem Zuwachs von +81 Haare/cm² führte, während Minoxidil allein +38 Haare/cm² und Finasterid allein +18 Haare/cm² erreichte.

Eine weitere Untersuchung mit 45 Männern ergab, dass 84,44 % der Teilnehmer eine gute Haardichte beibehalten konnten.

Hinweis: Sprechen Sie vor Beginn der Behandlung mit einem Facharzt, insbesondere wenn Sie:

  • andere Medikamente einnehmen,
  • unter Vorerkrankungen leiden,
  • oder eine Kombinationstherapie in Betracht ziehen.

Die Beratung durch einen Facharzt hilft, die beste Entscheidung für Ihre Situation zu treffen.

Zusammenfassung

Die Entscheidung zwischen Minoxidil und Finasterid hängt von persönlichen Faktoren ab. Studien zeigen, dass Finasterid häufig wirksamer bei der Behandlung androgenetischer Alopezie ist. So berichteten etwa 80 % der Männer, die Finasterid einnahmen, nach 12 Monaten von einer gesteigerten Haardichte – im Vergleich zu 52 % der Minoxidil-Anwender.

Eine Kombination beider Wirkstoffe kann ebenfalls effektiv sein. In einer Untersuchung gaben 84,44 % der Teilnehmer, die beide Mittel nutzten, an, positive Ergebnisse in Bezug auf die Haardichte erzielt zu haben.

Wichtige Unterschiede

  • Finasterid: Rezeptpflichtig, nur für Männer geeignet. Kosten: ca. 50–75 € pro Monat.
  • Minoxidil: Rezeptfrei, für Männer und Frauen geeignet. Kosten: ca. 10–15 € pro Monat.
  • Wirkmechanismus: Finasterid hemmt DHT (Dihydrotestosteron), während Minoxidil die Durchblutung der Kopfhaut fördert.

Experten der Harvard University erklären: "Finasteride is more effective than minoxidil in treating hair loss". Dennoch ist die individuelle Verträglichkeit entscheidend.

Eine ärztliche Beratung ist unerlässlich, um die Ursache des Haarausfalls abzuklären und die beste Behandlungsmethode zu wählen.

Zurück zum Blog